In der aktuellen Ausgabe des von der Verlagsgruppe Rhein Main (u.a. Allgemeine Zeitung Mainz, Wiesbadener Kurier und Wiesbadener Tagblatt) herausgegebenen Magazins „Unser Rheinhessen“ widmet sich eine ausführliche Reportage von Jan-Geert Wolff dem Mädchenchor am Dom und St. Quintin sowie dem Mainzer Domchor.
Dass Mainz vor allem im Sommer zu einer Musikstadt wird, davon zeugen nicht nur die Ausläufer des Rheingau Musik Festivals und natürlich die Konzerte des Mainzer Musiksommers. Internationales künstlerisches Flair verströmt auch der Orgelsommer, den Domorganist Daniel Beckmann 2010 zum ersten Mal veranstaltete. Mittlerweile hat sich dieses Orgelfestival nicht nur vor Ort, sondern auch in der überregionalen Klassikszene einen festen Platz im Konzertkalender erspielt.
Ihre Uraufführung erfuhr die Johannespassion von Johann Sebastian Bach am Karfreitag des Jahres 1724, der damals auf den 7. April fiel, in der Leipziger Nikolaikirche – ein Novum vor Ort, galt der Rat der Stadt seinerzeit in stilistischen Belangen doch eher als konservativ. Nun erfreuten sich Oratorien mit Hang zum Opernhaften beim Publikum jedoch immer größerer Beliebtheit, so dass auch Leipzig in den Genuss eines solchen kam – notabene Bachs erstes größer angelegtes Werk und Oratorium. Werden seine Passionen heute oft konzertant aufgeführt, geschah dies seinerzeit im gottesdienstlichen Rahmen.
Am 10. April 2015 ist der neue Domkantor Michael Kaltenbach 100 Tage im Amt. Mittlerweile hat er sich in Mainz, wo er unweit des Doms Quartier bezogen hat, gut eingelebt. Hier hat er auch Kirchenmusik studiert. Im Gespräch wird schnell klar, dass Kaltenbach seine erste Anstellung als Glücksfall sieht – oder, wie er es bezeichnet: „Als Sechser im Lotto!“
Bachs Johannespassion ist im Mainzer Dom schon oft erklungen. Die Aufführung am 22. März 2015 um 17 Uhr ist dennoch etwas Besonderes – vor allem für einen: Zwar hat Domkapellmeister Karsten Storck das Werk schon unzählige Male gehört und mitmusiziert. Nun jedoch steht er erstmals als Dirigent am Pult. Noch halten sich Respekt vor dem Werk und Vorfreude auf die Musik die Waage, denn Storck weiß um die großen Herausforderungen, die gerade diese Passionsmusik an ihre Interpreten stellt.