Johann Michael Haydn (*1737) ist der um fünf Jahre jüngere Bruder von Joseph, der als Tonsetzer ungleich größere Bekanntheit erlangte. Dennoch ist auch er eine interessante Komponistenpersönlichkeit und konnte am Ende seines Lebens auf eine bewegte musikalische Karriere zurückblicken: Wie Joseph war auch Michael Sängerknabe an St. Joseph in Wien, lernte das Spiel mit Geige, Orgel sowie Klavier und erhielt Unterweisungen in Musiktheorie.
Wolfgang Amadeus Mozart und Felix Mendelssohn Bartholdy eint die Verehrung barocker Meister als Vorbilder: Mozart bearbeitete den berühmten „Messiah“ von Georg Friedrich Händel in deutscher Sprache und Mendelssohn sorgte mit seiner Wiederaufführung der Bachschen Matthäuspassion dafür, dass die Musik des Thomaskantors neu entdeckt und vor dem Vergessen bewahrt wurde. Auch Händel wurde von ihm geschätzt, was Bearbeitungen des „Dettinger Te Deums“ oder des Oratoriums „Israel in Egypt“ dokumentieren. Das d-Moll-Requiem ist neben dem „Ave verum“, der „Krönungsmesse“ und der großen Messe in c-Moll sicherlich das bekannteste Chorwerk Mozarts, während das umfangreiche vokale Schaffen Mendelssohns vor allem mit seinen Psalm-Vertonungen (und hier vor allem den a cappella gesungenen wie „Jauchzet dem Herrn“ oder „Richte mich Gott“ sowie dem aus dem Oratorium „Elias“ stammenden „Denn er hat seinen Engeln“) verbunden wird.
Wer singen will, sollte eine schöne, gesunde Stimme haben und dieses Organ auch richtig einzusetzen verstehen. Das eine ist Voraussetzung dafür, in den Chören am Mainzer Dom mitsingen zu können; das andere lernt, vertieft und pflegt man hier: in der gemeinsamen Probenarbeit, individueller Stimmbildung und natürlich mit den vielen Konzerten. Doch ist ein Sinnesorgan mindestens genauso wichtig wie die Stimme: das Ohr.
Endlich Herbstferien? Wer im Mainzer Domchor oder im Mädchenchor am Dom und St. Quintin singt, verbringt die freien Tage oft anders, als seine Klassenkameraden. So ging es für 56 der aktuell 133 jungen Sängerinnen des Mädchenchores in den Herbstferien auf Konzertreise an den Bodensee, wo sie an sieben Tagen sieben Auftritte in vier Ländern absolvierten – und natürlich mit Besichtigungen und Führungen, einer Fahrt mit einer Sommerrodelbahn, zwei Bootstouren, Ausflügen sowie einem Besuch im Europapark Rust (mit moderiertem Konzert) auch viel miteinander unternahmen und kennenlernten.
Ist ein Würdenträger hundert Tage im Amt, fragt man ihn in der Regel zu diesem Zeitpunkt nach seinen ersten Erfahrungen. Auch für Domkapellmeister Karsten Storck sind nun rund drei Monate vergangen, seitdem er mit seinen Sängern und begeisterten Zuhörern das 150-jährige Bestehen des Mainzer Domchors gefeiert hat. Im Interview zieht er ein positives Resümee.